Smaragd
25.05.2022
Der Smaragd war für mich immer ein Halbedelstein, der in Südamerika geschürft wird. Ich habe mich sehr darüber gefreut, zu hören, dass er einerseits ein Edelstein ist und es ihn auch im Alpenraum zu finden gibt. Da zu Hildegards Zeiten, Amerika noch in weiter Ferne lag, ist es nur möglich, dass sie ihn beschreiben kann, weil er auch heimisch ist.
Der Smaragd wächst am Morgen, also bei Tagesanbruch, wenn die Sonne in ihrem Kreislauf mächtig ansetzt, ihren Weg zu vollenden. Dann ist die Grünkraft der Erde und der Wiesen am stärksten, weil dann die Luft noch kalt ist und die Sonne schon warm und die Pflanzen dann so kräftig Grünkraft aufsaugen, wie ein Lamm Milch saugt, so dass die Wärme des Tages kaum dafür ausreicht, die Grünkraft jenes Tages zu kochen und zu nähren, damit sie fruchtbar wird, um Früchte hervorzubringen. Deshalb ist der Smaragd stark gegen alle Schwächen und Krankheiten des Menschen, weil die Sonne ihn schafft und weil seine gesamte Substanz von der Grünkraft der Luft kommt. Er hat eine gemässigte Wärme und gute Grünkraft von der Kälte und macht den Menschen, der ihn anschaut, froh.
Hildegard von Bingen Werke Band V "Heilsame Schöpfung - die natürliche Wirkkraft der Dinge - PHYSICA" herausgegeben von der Abtei St. Hildegard, Eibingen Beuroner Kunstverlagie

Der Smaragd wird einerseits der Veriditas zugeordnet - der Morgen, die Luft zwar noch kühl, aber schon durch die Sonne erwärmt, der Frühling - hat aber auch Discretio - die Kraft der Erde. Sie verweist auch auf die Subtilitas - das Aufsaugen der Grünkraft und fruchtbar werdende dem Feuer verbundene.
Hildegard empfiehlt ...
Wer bei Hildegard nachliesst, erfährt, dass Hildegard den Smaragd gegen Schmerzen einsetzt aber auch als Stimmungsaufheller, da sein Anblick jeden froh mache.